custom fitting
Basierend auf dem Konzept „common sence – the wishon methode“ vom Amerikanischen meister und designer
Tom Wishon
Sind Sie Sklave Ihrer Schläger? Das soll heißen, passen Sie sich Ihrem Golfschläger oder passt sich Ihr Golfschläger an Sie an?
Der Einfluss, den der Schlägerbau auf den Ballflug und die Bewegung hat, wurde lange nicht nur unterschätzt, schlimmer noch: er war lange völlig unbekannt. Tatsache ist, dass Sie keinen guten Schwung erlernen werden, wenn Ihre Schläger nicht zu Ihnen passen. Sie müssen demnach Ihren Schwung mit unpassenden Golfschlägern ständig kompensieren, um den Ball dann irgendwie noch ins Ziel zu dirigieren. Das hat sich inzwischen sogar bei den großen Schläger-Firmen herumgesprochen. Vor 15 Jahren hatten nur einige ein vernünftiges dynamisches Fittingsystem. Mittlerweile haben alle Firmen irgendetwas mit Fitting im Angebot, wobei die Betonung jedoch auf „irgendetwas“ liegt! „
Custom Fitting“ im Pro-Shop oder im Kaufhaus mit Messtabellen reicht nicht aus. Ein „dynamisches Fitting“ auf der Range wirkt dagegen schon etwas seriöser. Wird dieses zudem noch von einem qualifizierten Fitter und PGA Professional gemacht, der den Ballflug sehen und beurteilen kann, dann sind wir schon mal auf dem richtigen Weg womöglich sogar „richtig“ gefittet zu werden. Die Einflüsse von Ballflug, Bewegung, Anatomie und Ihr Gefühl müssen bei einem richtigen „Golfschläger-Fitting“ in jedem Fall mit einbezogen werden. Wenn Sie sich lediglich statisch vermessen lassen und im Kaufhaus Bälle in ein Netz schlagen, wird es auf dem Golfplatz später unerfreuliche Überraschungen geben. Standard-Schläger aus dem Pro-Shop oder günstig im Internet erworbene Golfschläger passen zu Ihnen genauso gut wie Schuhe in Größe 46 und Hosen in Größe 56 – zufällig… vielleicht.
Ein Golfschläger hat zahlreiche Eigenschaften, die seine Qualität für einen bestimmten Spielertypen definieren – dazu hier einmal die vier wichtigsten Eigenschaften:
1. Schaftlänge: Es ist ein Mythos, dass große Menschen längere Schläger brauchen als kleine Menschen. Generell gilt: Kurze Golf-Schläger sind leichter zu kontrollieren und produzieren weniger Geschwindigkeit. Längere Golf-Schläger sind schwerer zu kontrollieren und produzieren eine höhere Geschwindigkeit. Das heißt aber nicht, dass jeder mit einem längeren Golfschläger weiter schlagen wird. Was zählt, ist die Durchschnittslänge und die ist oft bei einem kurzen Golfschläger besser, weil der „Sweetspot“ leichter zu treffen ist. Für jeden Spieler gibt es also eine optimale Länge, die bei zwei Menschen mit genau der gleichen Körpergröße völlig unterschiedlich sein kann.
2. Schaftflexibilität: Viele glauben, mehr Flexibilität in der Spitze des Schaftes würden einen höheren Ballflug generieren. Andere wiederum glauben, steifere Schäfte würden grundsätzlich die Schlägerkopfgeschwindigkeit erhöhen. So einfach ist das aber nicht.
Es gibt jedoch für jeden Spieler eine bestimmtes Schaftprofil (Schaftflex- und Flexpunktkombination), das für ihn ideal ist, wobei diese Kombination bei dem Driver anders sein kann als bei den Eisen.
3. Lie: Der Lie ist der Winkel zwischen dem Schaft und dem Boden, wenn der Schlägerkopf auf der ganzen Sohle aufliegt. Ist der Lie zu aufrecht und schwebt die Spitze des Schlägerkopfes folglich im Treffmoment in der Luft, wird der Ball flach nach links starten und hooken. Ist der Lie zu flach und schwebt die Hacke des Schlägerkopfes folglich im Treffmoment in der Luft, wird der Ball hoch nach rechts starten und slicen. Der „effektive Lie“ wird auch von der Schaftlänge und dessen Steifigkeit beeinflusst. Die Stärke dieser Abweichungen hängt außerdem auch vom Loft ab: „Je größer der Loft, desto größer die Abweichungen“. Sie müssen also mit falschen Golf-Schlägern nicht nur kompensieren, sondern obendrein auch noch mit jedem Golfschläger unterschiedlich kompensieren.
4.Loft: Wer Golfschläger mit zu wenig Loft spielt, muss versuchen den Ball durch „Löffeln“ in die Luft zu bekommen oder er wird intuitiv die Schlagfläche öffnen. Für einen guten Golfschwung ist beides nicht gerade dienlich. Die meisten Golfer sollten deshalb statt eines Eisen 3, lieber ein Holz 7 benutzen. Wer den Driver einsetzen will, der sollte auch nicht wie Tiger Woods versuchen einen Driver mit 7 oder 8 Grad Loft zu spielen, sondern es vielleicht eher einem Fitter überlassen, der einem den Loft passend zu der eigenen Schwunggeschwindigkeit und den Schwungeigenschaften fittet. Das erspart einem zudem absurde Schwungbewegungen wie das Löffeln & Slicen, welche nicht nur das Gleichgewicht während des Schwunges ruinieren sondern zudem noch Schlaglänge kostet.
Diese vier Eigenschaften waren nur einige Beispiele. Gewicht, Trägheitsmoment, Schlägerkopfdesign und Griffgröße spielen natürlich auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Wir überprüfen diese Werte immer zu Beginn eines Fittings und nehmen Ihre aktuellen Schlägern genau unter die Lupe. Vielleicht brauchen Sie nicht erzwingend neue Schläger, wie sonst so häufig behauptet wird, und das teilen wir Ihnen gerne mit.
Die Quintessenz und daraus resultierende Philosophie lautet in jedem Fall: „Ein angepasster Golfschläger ist wertvoller als 14 nicht passende Schläger”!
Mike McFadden – Fitting und Golfschlägerbau Meister
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